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ESSZIMMER
EINE NEUE
GENERATION
AM RUDER
Was sind Ihre jeweiligen
Aufgaben bei Ligne Roset?
Antoine Roset
: Ich leite die
amerikanische Tochtergesellschaft
mit 45 Fachhändlern in Kanada,
den USA und Südamerika. Ich
überwache auch einige strategische
Weiterentwicklungen in Frankreich,
insbesondere im Bereich Internet.
Olivier Roset
: Ich kümmere mich an
unserem Hauptsitz Briord mit meinem
Vater Michel Roset umMarketing
und Design. Ich bin zudem für die
Tochtergesellschaften in England
und Italien zuständig. Außerdem
wache ich über die Entwicklung
von Ligne Roset Contracts, un-
seremObjektbereich, der Hotels,
Restaurants, Kreuzfahrtschiffe, Läden
usw. ausstattet.
Was sind Ihrer Meinung nach die
Stärken von Ligne Roset?
Olivier Roset:
Unser selektives
Vertriebsnetz in Frankreich und
weltweit war ein Geniestreich
meines Großvaters Jean Roset und
seiner Söhne Pierre und Michel.
Wir sind nicht auf den sogenannten
Großflächen vertreten. Unser
Betrieb ist ein Familienunternehmen
geblieben, was den Vorteil kurzer
Entscheidungswege mit sich bringt.
Das ist ein Pluspunkt, wenn es
darum geht, sich schnell auf neue
Marktsituationen einzustellen.
Antoine Roset:
Ich glaube, die
Menschen schätzen unsere nonkon-
formistische, avantgardistische Ader
und dass wir »Trendsetter« sind. Und
genauso haben sie ein Faible für
die Art und Weise, wie wir arbeiten.
Das Knowhow unserer Mitarbeiter
und die Leistungsfähigkeit unserer
Produktionsstätten sind sehr
große Stärken. Heute wollen die
Verbraucher wissen, wo und wie ein
Produkt entsteht.
Ist »Made in France« ein Vorteil?
Antoine Roset:
Es ist sicher ein
Pluspunkt, wenn es um das Image
geht. Wir sind das einzige französi-
sche Unternehmen, das zeitgenös-
sische Möbel mit einer intelligenten
Mischung aus Handwerk und
Technik in Frankreich selbst herstellt.
Wir treten ein für die traditionelle
Handwerkskunst, die uns ganz
besonders am Herzen liegt. Sie ist
ein Bestandteil des guten Rufs, den
Frankreich weltweit genießt.
Olivier Roset:
Was die Menschen
an unsere Marke bindet, ist die
Tatsache, dass wir die Chuzpe haben,
hochwertige Möbel zu entwerfen
und herzustellen, die alles andere als
gewöhnlich sind. Diese Kühnheit ist
in der kollektiven Wahrnehmung Teil
der kulturellen Identität Frankreichs.
Wie entwickelt sich Ligne Roset
auf internationaler Ebene?
Antoine Roset:
Man kann schon
sagen: erfolgreich. Immerhin
zählen wir 700 Markengeschäfte
und Handelspartner in 70 Ländern.
Der Export macht 60 Prozent
unseres Umsatzes aus. In Europa
(u.a. in Deutschland, Österreich,
der Schweiz und Großbritannien)
sowie in Amerika sind wir sehr gut
vertreten. Die Entwicklung unserer
Verkaufszahlen in Asien (China,
Korea, Japan etc.) geht sehr schnell
voran und bietet Anlass zur Freude.
Dennoch gilt es, Herausforderungen
zu überwinden, die vor allem
kultureller Natur sind.
Welche genau?
Antoine Roset:
Zum Beispiel
sind die Käufer im guten »alten«
Europa vertraut mit dem Begriff der
Handwerkskunst, der Manufaktur.
Sie wissen, dass Qualitätsfertigung
Zeit benötigt. In Amerika oder
Asien ist die Situation anders: Der
Kaufakt ist spontaner, und das
Produkt muss sehr schnell lieferbar
sein. Dementsprechend müssen wir
unsere Logistik anpassen.
Olivier Roset:
Sich lokalen Märkten
anzupassen, ohne dabei unsere
eigene Identität zu verlieren, ist eine
wahre Herausforderung.
Sie setzen sich sehr für
Nachhaltigkeit ein. Ist sie Teil Ihres
Markenimages?
Olivier Roset:
In diesem Bereich
spielen wir eine Vorreiterrolle. Seit je
leben wir und unsere Mitarbeiter in
der Region, in der sich auch unsere
Produktionsstätten befinden. Daher ist
der Respekt für die Umwelt integraler
Bestandteil unserer Arbeitsweise. Die
45 000 m
2
unserer Möbelproduktion
in Saint-Jean-le-Vieux werden mit
recyceltem Holzstaub beheizt. Wir
verwenden recycelten Kunststoff
bei der Herstellung von zahlreichen
Produkten, wie z.B. bei unserem
Teppich
Rope
oder den Sitzschalen
unserer Stühle
Ettoriano
. Hierfür könn-
te ich Ihnen noch zig Beispiele nennen.
Im September erhält unser Standort
die ISO 50001-Zertifizierung,
wodurch wir eine weitere Optimierung
des Energiemanagements erreichen.